Samstag, 29. Juli 2017

22.07.2017: Etappe III-4 (Ankogelgruppe)

Aufbruch vom Hannoverhaus
Am 22. Juli 2017 ging es also mit Gert und mir weiter in die Hohen Tauern. Diesmal besonders gut vorbereitet, mit zusätzlicher Begleitung (Peter) und Ausbildung für die kommenden Gletscheretappen. Die Anreise auf das Hannoverhaus erfolgte - wie schon letztes Jahr die Abreise - bequem mit der Ankogelseilbahn.

Leider, leider zeichnete sich bereits am Anreisetag ab, dass das Wetter es eher nicht gut mit uns für eine so lange Hochgebirgstour meinte. Seit drei Wochen jedes Mal mittags Gewitter, seit drei Wochen kein einziger korrekter Wetterbericht. So zumindest Matteo, der Hüttenwirt des Hannoverhauses. Aber noch hatten wir 2-3 relativ einfache Tagesetappen vor uns, also mal sehen. Gut ausgeruht und gestärkt ins Bett und gespannt darauf, was die Hohen Tauern so für uns bereit hielten.

Am Abend lernten wir den sympathischen Kai aus Franken kennen, der sich für diesen Sommer einen Solo-Thru-Hike am Zentralalpenweg vorgenommen hatte. Mit Erstaunen durfte er feststellen, dass ich der bin, der ihm die Domain zentralalpenweg.blogspot.co.at weggeschnappt hatte - er darf jetzt in Beinahe-Echtzeit auf zentralalpenweg02.blogspot.co.at bloggen (Empfehlung!). :)
Kleiner Tauernsee an der Römerstraße


Am Korntauern (2.459 m)
Die Etappe 4 zeichnet sich nicht eben durch große Höhepunkte aus. Ohne wesentliche Höhenunterschiede geht es durch die Flanke des Hauptkamms über den Götttinger Weg zur unbewirtschafteten, im Sommer offenen Mindener Hütte und dann zur Hagener Hütte. Dabei sind an mehreren Stellen Flanken und Rinnen zu queren, die mit Altschnee ganz schön unangenehm werden könnten. Durch die unserer Tour vorausgegangenen Hitzewelle war von diesem allerdings weit und breit nichts zu sehen  Auch gut.
Blockiger Blick zurück zum Hannoverhaus
Mindener Hütte (2.431 m) 
Vorbei an netten Seen, eine alte Römerstraße über den Korntauern querend, kommt man zur alllerliebsten Mindener Hütte. Mit entsprechend Proviant durchaus eine angenehme Nächtigungsmöglichkeit, so man z.B. den Ankogel ausgelassen hat und das doch eher hotelartige (keine Lager, saftige Bettenpreise ab 20 Euro aufwärts!) Hannoverhaus auslassen möchte, ginge sich das alles als Tagesetappe von der Osnabrücker Hütte aus. In der Mindener kostet die Übernachtung nur 5 Euro...
Am Göttinger Weg in der Woisgen
Bizarre Felsformationen
Etwas ungut die Querung der teils wirklich steilen Flanke des Romatespitz nach der Mindener Hütte. Ausrutschen ist hier verboten, gibt es doch wenige Meter unter dem Weg steile Felsabbrüche. Insbesondere bei Nässe besondere Vorsicht! Das Wetter hielt aber überraschend gut durch, wir kamen trocken bei der Hagener Hütte an.
In der steilen Flanke des Romatenspitz
Letzes Stück zum Niederen-Tauern-Pass mit der Hagener Hütte (2.448 m)
Vom Hüttenwirt eben dieser waren wir bereits im Vorfeld gewarnt worden, dass eigentlich keine Übernachtungsplätze mehr frei wären, weil durch die 50-Jahr-Feier der Bewirtschaftung durch die Hüttenwirtsfamilie alles belegt wäre. Den Winterraum könnten wir haben. Das kam aber dann doch anders - offenbar hatten gar nicht so viele Gäste das Bedürfnis, die Nacht nach der Feier hier oben zu verbringen und so war genug Platz. Einigen hätte es allerdings gut getan, sich nach den diversen Früh-, Nachmittags- und Abendschoppen mit kongenialer und sehr ausdauernder Musikbegleitung ins Lager zu begeben. Hatten die Wirtsleute doch alle Hände den ganzen Abend und die ganze Nacht damit zu tun, diverse Alkoholleichen aufzuspüren und zu betreuen...

Eckdaten:
  • Etappe 4 (15 km): Hannoverhaus (2.720 m) - Etschlsattel (2.546 m) - Lucketörl (2.379 m) - Mindener Hütte (2.431 m) - Hagener Hütte (2.448 m).
  • Nettogehzeit: ca. 6 Std.

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